“Sécateur”, man hat dieses Instrument kürzlich erfunden, es hat zwei Klingen, die einen jungen Trieb fassen und ihn sauber schneiden, sofern er nicht stärker als einen Finger ist. Es wird beim Sommerschnitt und bei der Weinrebe die Hippe mit Vorteil ersetzen können....”
Lit: C. A. Wimmer, Hippe, Krail und Rasenpatsche, 126ff.
Zu Beginn war die Anwendung dieser Baumschere im Gartenbau sehr umstritten. Vielen Gärtnern war sie im Schnitt zu “unsauber”, die Triebe wurden gequetscht und Rinde ausgerissen. Sie gaben wie seit Urzeiten dem gebogenen Gartenmesser, der Hippe, weiter den Vorzug. Allerdings fand die Gartenschere schnelle Verbreitung bei Korbflechtern und im Weinbau, wo sie für den Rückschnitt der Ruten im Winter hervorragend geeignet war, weil die Verletzungsgefahr geringer und die Schneidleistung höher war. Erst spätere technische Verfeinerungen, wie z.B. ein verbesserter Klingenschluss und damit ein präziserer Schnitt führten dazu, dass das Werkzeug in Frankreich um 1840 allgemein in Gebrauch war. Ab 1850/ 60 fand die Schere auch in Deutschland vor allem durch die pomologische Tätigkeit von Nicolas Gaucher und Eduard Lucas weite Verbreitung.